Vereinschronik

Auf dieser Seite erfahren Sie alles über die Anfänge und die Geschichte unseres Vereins.
Auszug aus der Chronik von Adolf Stamm, erschienen in der Festzeitschrift der 100jährigen Jubiläumsveranstaltung am 9. und 10. September 1994.

Geschichtlicher Überblick

Beginnen wir unsere Vereinschronik mit dem offiziell überlieferten Erstgründungsdatum im Jahr 1894. Zehn Männer legten den Grundstein zum heutigen Verein, der jetzt Ende des Jahres 2015 noch 124 Mitglieder hat. Die Gründer sind namentlich bekannt, sie hießen:
Josef Herdner
Johann Rudolf Schmidt
Julius Schmidt
Adam Menz
Peter Kettner
Leonard Menz
Adam Bach III
August Würth
Fritz Fath
Adolf Schmitt

Zu diesem ersten Gründerkern gesellten sich dann in den nächsten Jahren, vor und nach der Jahrhundertwende noch eine weitere Anzahl bekannter Mitgliedsnamen, um nur einige zu nennen:
Georg Knapp, Georg Ebinger I, Josef Klemm, Stephan Menz, Johann Ganninger, Johann-Jakob Gerstner, Leonard Alles I, Heinrich Wanner I, Phillip Geisinger, Emil Krauß, August Moos, Peter Schick, Heinrich Gassner, Wilhelm Menz, Fritz Kessler, Phillip Kemmet, Jakob Edinger, Georg Bach, Georg Müller, Jakob Kemmet und Valentin Schnitzler.

Unsere Altvorderen aus diesen Gründerjahren hatten natürlich auch den Wunsch, einen Schießstand zu besitzen. So wurde am nördlichen Dorfrand von Heddesheim, dort wo jetzt der Hundezucht- und der Kleintierzuchtverein ihre Domizile haben, ein Schießstand mit einem Aufenthaltshäuschen gebaut. Geschossen wurde hier mit Scheibengewehren auf 150 m, für die man auch selbst die Bleikugeln goss. Diese erste Schießanlage wurde vom Schützenverein später aus unbekannten Gründen wieder aufgegeben. Zeitzeugen konnten sich aber erinnern, dass nach der ersten Gründerperiode eine Schießanlage auf dem alten Sportplatz an der Schrießheimer Straße bestand. Hier wurde mit Luft- und KK-Gewehren geschossen. Auch ein kleines Vereinshaus fehlte nicht.

Schlechte Bodenverhältnisse (Wasser) und die veränderte „politische Großwetterlage“ Mitte der 30er Jahre, ließen bald die Aktivitäten des Vereins in dieser Schießanlage mehr und mehr schwinden und bei Beginn des II. Weltkrieges 1939 ganz zum Erliegen kommen. Aus dieser Zeit haben wir leider keine weiteren Informationen.

Unsere Chronik geht daher im Jahr 1953, mit der Neugründung der Schützengesellschaft 1894 e.V. Heddesheim weiter. Im Sommer jenes Jahres fanden sich 69 Schützenkameraden zusammen, um ihrem Verein neue Impulse zu geben. Aus dieser Gründerzeit weilt heute im Jahr 2013 noch das Ehrenmitglied Robert Gerstner unter uns.

Nach der Gründungsversammlung ging man nun frisch und mit Elan ans Werk. Bereits im Dezember 1953 lud die Schützengesellschaft Heddesheim zum ersten Königsball, nach der Neugründung, ein. Dieses Fest fand in der alten Gaststätte „Hirsch“ statt. In feierlichem Rahmen konnte der damals amtierende 1. Vorsitzende Karl Bauer, die zu diesem Anlaß gestiftete neue Königskette, an den ersten Heddesheimer Schützenkönig, nach dem Krieg, Eduard Zdimal, übergeben. Der Erfolg dieser ersten, größeren gesellschaftlichen Veranstaltung der Heddesheimer Schützen fand in der Bevölkerung, sowie in der Presse großen Widerhall und legte damit den Grundstein für weitere Festlichkeiten. Bereits ein Jahr später, im Jahr 1945, konnte unter großer Beteiligung der Heddesheimer Schützen, der Nachbarvereine und der Bevölkerung das 60jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden. 1956 übergab dann die Vorstandschaft, mit dem 1. Vorsitzende Willi Schimpf, dem Verein eine neue Satzung, deren Grundzüge auch in der später überarbeiteten Fassung noch heute Gültigkeit hat.

Federführend für Satzung und Neubeginn im Vereinsgeschehen waren damals:
Willi Schimpf: 1.Vorstand und OSM
Fritz Jöst: 2.Vorstand und SM
Elmar Krauß: Schatzmeister
Hermann Voltenauer: Schriftführer
Heinz Weinmann: Gerätewart
Walter Gerstner: Oberschießleiter
Eduard Zdimal: Schießleiter
Georg Arnold: Jugendleiter
Joachim Bach: stellv. Jugendleiter
Beiräte: Ernst Krauß, Wilhelm Menz
Revisoren: Fritz Apfel, August Krauß

Seit der Wiedergründung des Vereins im Jahr 1953 fanden die schieß-sportlichen Aktivitäten in den Sälen der Heddesheimer Lokale „Hirsch“ und „Engel“ statt. Geschossen wurde hier mit Luftgewehren auf 10 m Distanz. Die in diesen Gaststätten improvisiert betriebenen Schießstände genügten aber zunehmend nicht mehr den sportlichen Erfordernissen, so dass man nach anderen Örtlichkeiten Ausschau hielt. Im Jahr 1957 stellte das Vereinsmitglied Alfred Krauß dem Verein ein Grundstück (auf Erbpacht) am Bundesbahnhof zur Verfügung, welches dann auch zur Bebauung freigegeben wurde. Unter Leitung der damals amtierenden Oberschützenmeister Willi Schimpf und später Ernst Jöst wurden zunächst 7 Luftgewehrstände gebaut, auch mit einem Aufenthaltsraum und einer Lokalität. In den nachfolgenden Jahren wurde dann diese Schießanlage unter Mitwirkung vieler Mitglieder und Freunde des Vereins, erweitert und vollendet.

Für das sportliche Übungsschießen, Vereinsmeisterschaften und Rundenwettkämpfe standen nun, wie auch heute noch, Schießstände für Luftgewehr, Luftpistole, KK-Gewehr und Sportpistole zur Verfügung und haben schon manchem treffsicheren Schützen Siegstrophäen eingebracht.

In dieser Vereinschronik wollen wir aber auch das Jahr 1974 nicht vergessen, das im Zeichen des 80jährigen Vereinsjubiläums stand und mit der Weihe der neuen Vereinsfahne verbunden war. Anlässlich des Jubiläumsballes am 7. September 1974 in der Nordbadenhalle nahm der stellv. Landesschützenmeister Karl Otto Kniehl, im Beisein zahlreicher Ehrengäste und der Bergsträßer Schützenprominenz, die feierliche Weihe vor.

In den zurückliegenden Jahren, bis zur Gegenwart, etablierten sich die Heddesheimer Schützen weiter im Leben der Tabakgemeinde. Das jährliche Ostereierschießen wird von den Mitgliedern des Vereins, aber auch von der eingeladenen Bevölkerung, ob jung oder alt, gern angenommen und mit Erfolg durchgeführt. Auch der traditionelle Abmarsch des Heddesheimer Sommertagsumzuges wird mit drei Böllerschüssen von unseren Schützen eröffnet und zum Start freigegeben.

Ein wichtiger Abschnitt in der Vereinsgeschichte war das Jubiläumsfest im Jahr 1994. Dieses 100jährige Jubiläum wurde am 9. und 10. September 1994 in der Nordbadenhalle mit vielen Gästen, Freunden, Schützenschwestern und Schützenbrüdern aus nah und fern, in festlichem Rahmen gefeiert. Ein besonderes Ereignis war hierbei der Aufmarsch der Vereinsabordnungen mit Fahnen. Anlässlich des Jubiläums wurde auch erstmalig eine Festzeitschrift gedruckt, in welcher die Vereinsgeschichte der SG Heddesheim 1894 e.V. in Worten und Bildern festgehalten ist.

Schließen wir unsere Vereinschronik mit einem weiteren bedeutsamen Abschnitt in der Geschichte des Vereins: Der Bau des neuen Schützenhauses. Begonnen im Jahr 2001, fertig gestellt im Jahr 2002, wurde das Schützenhaus in nur 12 Monaten gebaut. Diese kurze Bauzeit war ein Verdienst der zahlreichen aktiven Vereinsmitglieder und deren Ehepartner. Aus diesem Grunde gab es auch im Rahmen eines Familienabends am 6. Juli 2002 Ehrungen des Landes- und Kreisverbandes, die damit das außergewöhnliche Engagement des vergangenen Jahres würdigen wollten. Insgesamt 15 bronzene und silberne Anstecknadeln wurden verliehen. Eine Ehrungsflut wie noch nie.

Mit dem Blick in die Zukunft verbindet uns Schützen der Wunsch, daß die Schützengesellschaft 1894 e.V. noch viele Jahres Bestand habe. Möge das Schützenhaus immer eine Stätte der Begegnung sein, in der das sportliche und gesellschaftliche Vereinsleben eine Heimat hat.